#10 Paul Müller Felix Lindner Helen Britton

kunststück #10 

 

Paul Müller | Felix Lindner | Helen Britton
Gerät + Schmuck + Bilder

Ausstellungsdauer 
21. November 2023 – 24. Februar 2024

Wir zeigen neue und ältere Arbeiten der drei Künstler.

Ort:
Kunststück – 
Wohnen Kunst Design | Herrenstraße 16 | 86911 Dießen 

Paul Müller
Die Arbeiten von Paul Müller verbinden handwerkliche Perfektion mit minimalistischer Formensprache. Virtuos kreiert er massiv-archaische Objekte mit lebendigen Oberflächen und filigran-schwebende Konstruktionen.

Florian Hufnagl, der ehemalige Leiter der Neuen Sammlung München, zählte Paul Müller zu den »international profiliertesten und ungewöhnlichsten Protagonisten seines Metiers.« Als Nürnberger Silberschmied aus der legendären Klasse Erhard Hößle war er Mitglied der Gruppe Buntmetall. 1985 von Absolventen der Silberklasse an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg gegründet, nutzte die Gruppe neben traditionellem Silber oder Gold auch Metalle wie Stahl, Kupfer, Bronze oder Zinn. »Seine Lust an der Auseinandersetzung mit ungewöhnlichen Gestaltungsaufgaben, sein Einfallsreichtum und gestalterischer Purismus sowie seine Ausdruckskraft und Strenge charakterisieren das Werk von Paul Müller, das vielfach mit Auszeichnungen gewürdigt wurde«, so Florian Hufnagl.

Im Katalog des Danner-Wettbewerbs 2020, bei dem der Gestalter einen Ehrenpreis erhalten hat, heißt es: »Meine Kerzenleuchter sind Raumzeichnungen oder Zeichen im Raum. Sie bestehen aus senkrechten, waagrechten und diagonalen Linien. Aus Blechtafeln herausgeschnitten, fungieren diese Linien als Beine, Arme, Streben oder Stützen. Die Materialstärken sind auf ein Minimum reduziert. Die Idee, einen Kerzenleuchter mit zwei Beinen zu bauen faszinierte mich. Ein auf den Kopf gestelltes Y ergibt zwei Beine und eine Strebe, die senkrecht nach oben steigt. Zwei schwere auf die Kanten gestellte Würfel verleihen der Form ihren Stand. Den oberen Abschluss bildet ein dritter Würfel mit einer Bohrung zur Aufnahme der Kerze. Überrascht wie figürlich der Leuchter geworden ist, nannte ich ihn Lichtträger«.

Felix Lindner
Der gebürtige Erfurter Felix Lindner vereint in seinem Schaffen die Wesenszüge des Künstlers, Handwerkers und Gestalters. 
Felix Linder sieht in unedlen Materialen, wie Emaille oder Kunststoffen besondere Qualitäten und wählt sie wegen ihrer ästhetischen Eigenschaften wie Farbigkeit, Struktur oder Textur aus. Für Felix Lindner ist die zeitgenössische freie Schmuckgestaltung eine Art Forschungsarbeit, die er mit leidenschaftlichem Engagement für jedes Stück betreibt. Er stellt dabei oft etablierte Werte in Frage und spielt mit Gegensätzen, die er mit raffinierter Technik und handwerklicher Sorgfalt realisiert. So fertigt er seine Emaille-Container mit klar definierten Formen und Farben in einem aufwendigen Herstellungsprozess in mehreren Arbeitschritten. Die auf das Metall aufgebrachte Emailschicht schmilzt dabei zu einem Glasüberzug und haftet nach dem Abkühlen auf dem Trägermetall. Der Vorgang wird mehrfach wiederholt – um die Schichtstärke zu erhöhen oder grafische Muster zu erzeugen. Begleitet werden die Container von einigen zarten Schmuckstücken aus Glas, Metall und Kunststoff.

Helen Britton
Die Ikone der zeitgenössischen Schmuckszene arbeitet genreübergreifend. Neben den kunstvollen, teils objekthaft-skulpturalen aber auch tragbaren Schmuckstücken schafft Helen Britton Skulpturen und Bilder. Alle Werke umspannt Helen Britton’s schöpferische Phantasie, Liebe zur Natur und Ihren Lebewesen, Ihre Reflexion der Zeit und Geschehnisse, gepaart mit handwerklicher Könnerschaft und spielerischem Finden von Zusammenhängen und Formen. Wir zeigen eine Gruppe von bildnerischen Arbeiten und eine kleine Auswahl an Schmuckstücken. Phantasievolle Ringe bilden einen Schwerpunkt. Die Bild-Objekte sind eine zauberhafte, immer wachsende Zusammenstellung – Tiere sich scheinbar sammelnd für die Arche Noah: Animals. Helen Britton verwendet auch die Gläser der Rahmen und den Rahmen selbst als Malgrund und es entstehen dreidimensionale Objekte, die unmittelbar berühren.

Wir wünschen viel Vergnügen und freuen uns auf regen Besuch und Austausch.